f Presseberichte - Merker-Areal Baden

Direkt zum Hauptmenü, zum Inhalt

Inhalt

«DAS NEUE MERKER-HOCHHAUS: EIN FILIGRANER TURM AUS GLAS»

Baden bekommt ein neues Hochhaus: Die Churer Architektin Angela Deuber gewinnt den Studienauftrag für das Wohn- und Geschäftshaus auf dem Krismer-Areal an der Bruggerstrasse.

Andreas Fahrländer | AZ Baden 23. Oktober 2019

von Andreas Fahrländer | AZ Baden, 23.10.2019 Baden bekommt ein neues Hochhaus: Die Churer Architektin Angela Deuber gewinnt den Studienauftrag für das Wohn- und Geschäftshaus auf dem Krismer-Areal an der Bruggerstrasse.

AZ Baden 23. Oktober 2019
Baden bekommt ein neues Hochhaus: Die Churer Architektin Angela Deuber gewinnt den Studienauftrag für das Wohn- und Geschäftshaus auf dem Krismer-Areal an der Bruggerstrasse.

Es soll ein Hochhaus werden, das regelrecht aufblüht in der Badener Stadtlandschaft: Gestern wurde bekannt, wer den Studienauftrag für das geplante Hochhaus auf dem Krismer-Areal gewonnen hat. Für das Grundstück, das direkt neben dem Merker-Areal liegt und der Merker Liegenschaften AG gehört, wurden im April neun Schweizer Architekturbüros eingeladen, einen Entwurf zu präsentieren.

Anfang Oktober fand die Beurteilung durch die Jury statt. Seit gestern ist klar, welches Projekt weiterverfolgt wird: Der Entwurf der Churer Architektin Angela Deuber, der den Namen «Buds» (engl. für Knospen) trägt.

«Die Freude ist riesig, seit mein Team und ich vor knapp zwei Wochen von der Jury Bescheid bekamen», sagt Angela Deuber. Sie und ihr Team haben sich für den Entwurf intensiv mit der Badener Stadtgeschichte auseinandergesetzt. «Ich kannte Baden schon früher relativ gut», sagt die 44-jährige Architektin. Der Studienauftrag lief komplett anonym. Die Jury beurteilte die Entwürfe, ohne zu wissen, wer dahintersteht. Jetzt freue sie sich, bald die Bauherrschaft kennen zu lernen, und auch auf den weiteren Planungsprozess.

Rücksicht auf Natur und Landschaft

Der Name des Entwurfs rührt vom engen Bezug zur Natur her. Die Fassade wirkt auf den eingereichten Visualisierungen feingliedrig und leicht. «Vieles war im Studienauftrag vorgegeben. Uns war es sehr wichtig, ein möglichst schlankes Gebäude und eine möglichst filigrane, ja delikate Fassade zu schaffen», sagt Deuber.

Das ist unter anderem mit dem Einsatz von verglasten Balkonen und überhaupt viel Glas gelungen. Deutlich sichtbar bleibt dabei die tragende Struktur mit ihren Stützen. Die Balkone sollen einerseits als erweiterter Wohnraum dienen und gleichzeitig den Blick öffnen auf den Martinsberg, über den Stadtfriedhof oder auf die Goldwand.

Die Formen der Säulen sind von blühenden Blüten inspiriert. Die Verbindung zur Natur und zur Landschaft sind Angela Deuber sehr wichtig, wie sie sagt. «Das ist ein Aspekt, der leider in der Architektur oft zu kurz kommt. Mir ist das Miteinander mit der Umgebung und mit der Landschaft äusserst wichtig.»

Die Form des rund 57 Meter hohen Gebäudes mit seinen Einschnitten geht zum einen auf die nähere Umgebung mit dem alten Stadtfriedhof, der Bruggerstrasse und dem Merker-Areal ein. So sollen zur Bruggerstrasse und zur Gartenstrasse hin kleine Plätze entstehen, die ins Haus einladen und einen neuen Stadtraum schaffen. Zum anderen weisen die spitzen Ecken des Gebäudes auf den Bahnhof und die Ruine Stein als wichtige Bezugspunkte in der Stadt. Der Entwurf sieht den Haupteingang an der Bruggerstrasse vor, einen zweiten Eingang Richtung Merker-Areal.

Angela Deuber ist in der bayerischen Bäderstadt Bad Kissingen geboren und aufgewachsen, hat nach der Matur an der ETH Zürich Architektur studiert und sich 2006 in Chur als Architektin selbstständig gemacht. Für Aufsehen sorgte sie unter anderem mit einem Schulhaus im sankt-gallischen Thal, für das sie 2017 den renommierten «Architekturpreis Beton» erhielt. Eine bedeutende internationale Auszeichnung erhielt sie zwei Jahre zuvor mit dem «ArcVision Prize – Women and Architecture», mit dem besondere Verdienste von Architektinnen gewürdigt werden.

«In der Jury war die überraschung und die Freude sehr gross, als klar wurde, wer hinter dem ausgewählten Entwurf steckt», sagt die Architektin Heidi Berger, die den Studienauftrag für die Bauherrin Merker Liegenschaften AG organisiert hat. Nach dreitägiger intensiver Beratung sei das Projekt von Angela Deuber Architekten einstimmig zur Weiterbearbeitung empfohlen worden.

Alle Entwürfe im Merker-Areal zu sehen Nicht zum Zug gekommen sind unter anderem das Badener Büro Balissat GmbH des jungen Architekten Didier Balissat oder Schneider & Schneider Architekten aus Aarau. Balissat hatte unter dem Titel «Midtown» einen leicht geschwungenen Turm mit einem trapezförmigen Grundriss entworfen, der die Jury laut dem Bericht wegen seiner «ikonografischen Wirkung» und der sorgfältigen Auseinandersetzung mit dem Ort beeindruckt hat. Die Jury war aber der Meinung, dass diese Idee ein Umfeld mit vielen Hochhäusern bedinge, was in Baden auch in Zukunft nicht der Fall sein werde.

Ausstellung im Merker-Areal Vom 6. bis zum 12. Dezember werden alle neun Beiträge in der Galerie 94 im Merker-Areal ausgestellt. Die Bevölkerung ist eingeladen, sich vom Ergebnis ein Bild zu machen.
Eröffnung der Ausstellung mit allen neun Entwürfen für das Merker-Hochhaus am 6. Dezember ab 17 Uhr, Galerie 94, im 1. Stock der Spedition im Merker-Areal, Bruggerstrasse 37 in Baden.
Weitere öffnungszeiten: Samstag, 7.12. und Sonntag, 8.12. von 10 bis 12 Uhr; Montag, 9.12. bis Donnerstag, 12.12., jeweils von 17 bis 19 Uhr.

Artikel "«DAS NEUE MERKER-HOCHHAUS: EIN FILIGRANER TURM AUS GLAS»" [PDF, 364.9 KB]

Presseberichte...